Thai Yoga bedeutet für mich achtsames Berühren.

Berührungen gehören zu den Grundbedürfnissen der Menschen. Für das Überleben von Säuglingen sind Berührungen sogar lebensnotwenig. Bereits im 13. Jahrhundert zeigte sich in einem Experiment, wie sehr Menschen von Berührungen abhängig sind. Kaiser Friedrich II. soll Ammen befohlen haben, die Babys nur zu füttern und zu waschen. Sprechen, Umarmungen und Zuneigung waren verboten. Nach der Überlieferung hat keines der Kinder das Experiment überlebt. Später gab es weitere ethisch nicht vertretbare Versuche an Menschen und Primaten die zu ähnlichen Ergebnissen kamen.

Berührungen sind also wichtig! Bei liebvollen Umarmungen schüttet der Körper das Hormon Oxytocin aus, das gegen Stress wirkt und Vertrauen fördert. Das Stresshormon Cortisol wird vermindert, Ängste und Schmerzen werden reduziert. Regelmäßige Umarmungen könnten sogar das Immunsystem stärken und weniger anfällig für Erkältungsviren machen. Im unserem schnellen Alltag gehen solche Berührungen leider oft verloren. Eher schickt man eine Whatsappnachricht oder (intime) Fotos über das Handy als seine Freunde mal zu umarmen.

Ich empfinde Thai Yoga wie  ein Berührungs-Geschenk für den Empfangenden und Gebenden. Ich wurde gefragt, wie es für mich ist, Menschen beruflich zu berühren. Und ob es auch Menschen gibt, die ich nicht anfassen möchte. Für mich ist Thai Yoga Massage zu geben, genauso wie Yoga und Pilates zu unterrichten, mehr eine Berufung als ein Beruf. Auch wenn ich damit mein Geld verdiene, tue ich das, weil ich es liebe. Leider ist die Meinung weit verbreitet, Arbeit dürfe keinen Spaß machen und wenn sie es trotzdem tut, dürfe man kein Geld dafür nehmen. Die entspannten und glücklichen Gesichter hinterher und das herzliche Feedback im Nachhinein bereiten mir sehr viel Freude, dennoch könnte ich mit Lob alleine nicht überleben. Besonders, wenn durch die Massage Schmerzen verschwinden macht mich das glücklich. Allerdings gibt es keine Garantie auf eine Schmerzbeseitigung. Die Thai Yoga Massage richtet sich an gesunde Menschen ohne Heilanspruch und gilt als Wellness-Massage. In Deutschland muß man da sehr genau darauf hinweisen

Die Frage, ob es auch Menschen gibt, die ich nicht anfassen will finde ich spannend. Im Alltag gibt es durchaus Menschen, mit denen ich nicht in Körperkontakt kommen möchte. Gerade in öffentlichen Situationen, wie z.B. beim Einkaufen an der Kasse oder bei öffentlichen Veranstaltungen mit vielen Menschen, empfinde ich körperlichen Menschenkontakt eher als unangenehm und bedrängend. Sowohl in meiner Praxis als Trainerin, Yogalehrerin und nun auch im Bereich Massage sind mir bisher allerdings noch Menschen begegnet, bei denen es mir unangenehm war, sie zu berühren. Die Thai Yoga Massage spricht scheinbar eher Menschen an, die teilweise ähnliche Werte im Leben haben wie ich. Möglicherwiese verbindet das. Bei Thai Yoga geht es nicht nur um ein Runterspulen von Handgriffen, sondern es wird Wert auf die individuelle Berührung gelegt. Als Gebender versuche ich zu erspüren, wie fest oder weich das Gewebe ist und wo Berührung gut tut. Das geschieht sehr achtsam und größtenteils auch langsamer als bei anderen Massagen. Äußerlich habe ich die unterschiedlichsten Menschentypen schon berühren dürfen. Plakativ ausgedrückt hatte ich vom Körpertyp her vom Fliegengewicht bis zum XXL-Typ schon alles dabei. Das macht für mich keinen Unterschied. Sympathisch waren mir bisher alle. Selbst bei Menschen, die sich auf den ersten Blick vom Körperbau ähneln, stelle ich verblüffend große Unterschiede während der Massage fest. So lerne ich bei jeder Massage die ich gebe auch dazu. Ich bin gespannt, ob es mal für mich die Herausforderung geben wird, jemand zu massieren, der mir nicht (auf Anhieb) sympathisch ist, wie ich damit umgehen werde und was das in mir auslöst. Bis dahin genieße ich entspannt die wundersame Kraft der achtsamen Berührung!

Thai Yoga Massage, was ist das überhaupt?

Die Thai Yoga Massage besteht überwiegend aus Druck und Zugtechniken, die durch das Körpergewicht des Gebenden reguliert werden, aber auch aus Streich- und Knettechniken. Die Thai Yoga Massage erfolgt in bequemer Wohlfühl-Kleidung ohne Öl. Lediglich für die abschließende Gesichtsmassage kann duftendes Öl oder Lotion verwendet werden. Während der Empfänger passiv und entspannt auf einer weichen, dicken Matte liegt, wird sein Körper wird mobilisiert, gelockert und gedehnt.

Tobias Frank, bei dem ich die Ausbildung gemacht habe beschreibt Thai Yoga – die Kunst der Berührung so:

„Thai Yoga ist Meditation in Bewegung. Ein heiliger Tanz, bei dem der Empfänger passiv durch eine Reihe von Yogapositionen geführt wird. Die Achtsamkeit des Praktizierenden schafft einen sicheren Raum, in dem der Andere auf einer tiefen Ebene entspannen kann. Thai Yoga Bodywork löst Blockaden auf physischer, energetischer und emotionaler Ebene und trägt zu einem umfassenden Wohlbefinden bei. (…) Auf Thailändisch heißt Thai Yoga Massage „Nuad Phaen Boran“. Das bedeutet übersetzt „uralte heilsame Berührung“. Der Legende nach wurde Thai Massage 500 Jahre vor Christus von dem Leibarzt von Buddha Dr. Shivago Komarpaja begründet und ist eine Mischung der drei Heildisziplinen Yoga, Ayurveda und Traditionelle Chinesische Medizin (TCM).Dabei wirkt Thai Yoga auf unterschiedlichen Ebenen: Nahezu alle Gelenke werden passiv bewegt und mobilisiert. Atmung, Lymphsystem und Durchblutung werden positiv beeinflusst. Der Klient wird in eine Tiefenentspannung gebracht, welche die Selbstheilungskräfte aktiviert und dazu führt, dass das vegetative Nervensystem vom sympathischen Modus (Handlungszustand) in den parasympathischen Modus (Ruhezustand) schaltet.“ (www.thaiyoga.de)

Besucht gerne auch für mehr Informationen rund um Thai Yoga seine Homepage. Dort gibt es auch Videos, die einen guten Eindruck vermitteln.

Bei Fragen oder auch für Anmeldungen schickt mir einfach eine Mail an info@kayoga.de