Yoginis sind immer entspannt und glücklich? Und Yogalehrer/innen erst recht? Nö!

Hier mein erster Blog-Artikel. Mögen ihm weitere Blog-Artiken rund um Yoga und andere Themen fogen. Schön, dass ich damit dein Interesse wecken konnte. Inspiriert wurde ich hierzu von den Worten „… ich habe ein wenig von dir auf Facebook mitbekommen. Da siehst du immer so entspannt aus …“. Yoga entspannt ja bekanntermaßen. Diese Worte äußerte letztens eine  Freundin, mit der ich nur sporadisch Kontakt habe. Ich hatte mich nach längerer Zeit (einige Monate, die Zeit verfliegt aber auch immer schneller) mal wieder bei ihr gemeldet und mich nach ihrem Befinden erkundigt. Ihr ging es zu der Zeit nicht so gut. Wie schon erwähnt hatte sie den Eindruck gehabt, mir ginge es in letzter Zeit immer blendend, wie eine Bilderbuch-Yogalehrerin. Ich habe ihr offen geantwortet, dass ich nicht immer entspannt bin. Allerdings immer öfter. Mein Facebook-Profil zeigt nur einen winzigen Anteil meiner Persönlichkeit. Ich bin dort nicht einmal regelmäßig aktiv. Und ehrlich: auf Facebook teile ich bevorzugt schöne Momente. Wenn es mir nicht gut geht, ich mal wütend oder traurig bin, habe ich auch gar keine Lust mich auf Facebook mitzuteilen. Solche Momente trage ich im Allgemeinen, selbst offline nicht meiner ganzen Umgebung mit.

Nun möchte ich auch auf Facebook nicht vermitteln, immer wie ein Honigkuchen-Pferd zu strahlen. Wer lediglich auf Facebook mit mir „befreundet“ ist, lernt halt überwiegend nur eine fröhliche Kay kennen. Wer mehr Interesse an mir hat, lernt mich mit allen Facetten und Emotionen kennen. Yoga entspannt sicher. Doch auch meine tägliche Yoga-Praxis hat mir bisher nicht dazu verholfen immer erleuchtet in meiner Mitte zu ruhen In der Tat geht es mir seit der Eröffnung meines Yoga-Studios überwiegend prima. Ich habe eine Möglichkeit gefunden, dass zu tun, was ich liebe: Yoga, Pilates, Personal Training und Thai Yoga Massagen. (Für John Strelecky-Fans: Ich habe mein ZDE gefunden!). Der Weg bis dahin, Herauszufinden was ich überhaupt gerne tun möchte, war oft mühsam. Auch die Räume für das Studio zu finden, die Renovierungszeit, Werbung machen und vieles andere war nicht einfach und wird weiterhin ein Prozess sein, der immer wieder Rückschläge mit sich bringen wird. Während der Renovierungsarbeiten wurde zum Beispiel festgestellt, dass eine Wand feucht war und mußte erst erneuert werden. Ein schöner großer Bambus, den ich vor dem Eingang platziert hatte wurde mir geklaut und und etwas später einige Lavendelpflanze. Das hat mich sehr traurig und wütend gemacht. Das gehört zum Leben dazu. Ich habe lange gebraucht, um zu akzeptieren, dass das Leben wie eine Achterbahnfahrt ist. Mit Höhen,Tiefen und Plateaus. Und mittlerweile schöpfe ich gerade aus den Tiefen im Nachhinein viel Kraft. Ohne Höhen und Tiefen und vor allem, dass sich wieder aufrappeln gibt es meiner Meinung nach keine Persönlichkeitsentwicklung.

Mein Fazit für dich als Leser: Yoga entspannt zeitweise und orientiere dich nicht zu sehr an Facebook und Co. Begrenze deine Zeit in der Online-Welt und genieße die Realität offline! Es lohnt sich!

P.S. ich würde mich freuen, wenn wir die Realität mal gemeinsam auf der Matte genießen können – ganz entspannt mit Yoga!